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Psychovegetative Erschöpfung
Immer mehr Menschen fühlen sich den Anforderungen der Arbeit und des Alltags nicht mehr gewachsen. Frustriert, freudlos und ausgelaugt können sie sich auch durch den Urlaub nicht richtig erholen. Den vielfältigen und übergreifenden Symptomen des „Burnout Syndroms“ und des „chronischen Müdigkeitssyndroms“ (CFS) liegt eine Störung des vegetativen (unwillkürlichen) Nervensystems zu Grunde. Dieses ist in zwei Teile unterteilt, den Sympathikus und den Parasympathikus. Tägliche Anforderungen, Stress und seelische Konfliktsituationen regen den Sympathikus an. Der Blutdruck steigt, das Herz schlägt schneller und der Verdauungsprozess verlangsamt sich. Der Parasympathikus wirkt genau das Gegenteil: Der Herzschlag und die Atmung werden verlangsamt, die Darmtätigkeit erhöht. Wenn Belastungen stark und dauerhaft auf das vegetative Nervensystem wirken, kommt es zum konstanten Ungleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus. Es findet kein normaler Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung statt. Der Organismus verliert dadurch seine natürliche Fähigkeit zur Selbstregulation und reagiert mit vielfältigen, sowohl körperlichen als auch psychischen Symptomen. Das „Ausgebranntsein“ ist ein Endzustand von emotionaler Erschöpfung und reduzierter Leistungsfähigkeit.
Wenn eine Vorgeschichte von Infektion mit z.B. Borrelien oder Epstein-Barr-Virus ausgeschlossen werden kann, die ähnliche Beschwerden hervorrufen können, gelten die Ursachen als allgemein zu definieren. Meist kommen mehrere Faktoren zusammen: Privat oder beruflich bedingte Überforderungen, fehlendes Vermögen, den chronischen Stress zu verarbeiten oder Verharren in einer subjektiv schwer erträglichen Situation, die der Betroffene nicht verändern kann oder will. Ungünstig wirken dazu eine mögliche hormonelle Störung, mangelnde Bewegung, falsche Ernährung, eine instabile Grundkonstitution, fehlende familiäre und soziale Unterstützung. Nicht zu letzt trägen die „Beschleunigung“ der Welt durch die rasante Entwicklung der Kommunikationstechnik und der zunehmende ökonomische Druck im Lebensalltag dazu bei, dass Ruhephasen sich nicht mehr einstellen.
Viele körperliche und seelische Symptome werden beschrieben. Keines davon ist jedoch spezifisch. Viele Patienten fühlen sich permanent müde, kraftlos und finden dennoch keinen Schlaf. Kopfschmerzen und ungeklärte Schmerzen verschiedener Körperteile sind oft der Grund für aufwendige Untersuchungen. Eine geschwächte Immunabwehr führt zu weiteren Krankheitsbeschwerden. Gefühle der Überforderung, Antriebslosigkeit, Freudlosigkeit und sozialer Rückzug runden das Bild einer möglichen Depression ab.
Was bietet die Naturheilkunde zur Hilfestellung mitten in dieser Misere an? In akuter Not kann eine Ozon-Sauerstoff Behandlung mit einer Infusion von lebensnotwendigen Vitaminen und Spurenelementen den chronisch ermüdeten Körper in kurzer Zeit revitalisieren. Störungen im Hormonhaushalt müssen diagnostiziert und durch bioidentische Hormontherapie erhoben werden. Akupunktur kann Schmerzen lindern und Blockade lösen. Chinesische Kräutertees stärken Yin und Yang und bewegen Qi und Xue. Ein homöopathisches Konstitutionsmittel trägt zur Stabilisierung bei. Tief im Hintergrund müssen seelische Konflikte ihre Lösungen durch psychotherapeutische oder andere Maßnahmen wie Verhaltenstherapie finden. Die „Mind-Body-Medizin“ entsteht aus der klassischen Ordnungstherapie, der modernen amerikanischen Verhaltensmedizin und Stressforschung. Das Ziel ist eine gesundheitsorientierte Lebensstilgestaltung zur Förderung körperlicher und seelischer Selbstheilungskräfte. Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga, Taiji, Qigong und Autogenes Training gehören zu Mind-Body-Methoden.