Hausärzte für Eltern & Kinder
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Frauenleiden
Im Vergleich zu Männern fängt bei Frauen die Kummer mit der Gesundheit schon früh an. Immer wieder werden junge Mädchen in der Praxis mit der Frage vorgestellt, ob die Pubertätsentwicklung zu früh oder zu spät sei. Viele Mütter und Kinderärzte haben den Eindruck, die Brustentwicklung, das auffälligste Merkmal der Pubertät, scheint bei Mädchen heutzutage früher (schon ab 8 bis 10 Jahren) einzutreten. Manchmal berichten Mütter aus Vegetarier Familien, ihre Töchter seien diesbezüglich „verzögert“ in der Entwicklung im Vergleich mit ihren Zeitgenossen. Diese Beobachtungen und die Kenntnis über die moderne Tierhaltung für Massenprodukte von Milch- und Fleischwaren, vor allem der Ersatz von Hormonen, lassen es stark vermuten, dass diese Tendenz möglicherweise mit der Aufnahme von künstlichen „Hormonen“ in den Nahrungsmitteln zu tun hat, die „verborgen“ und schleichend im menschlichen Körper einwirken.
Nicht wenige junge Frauen leiden unter Regelstörungen im Sinn von Unregelmäßigkeiten der Menstruation, oder Symptomen des PMS (Prämenstruelles Syndrom) mit Unterbauchschmerzen und Stimmungsschwankungen vor der Periode. Leider ist die Anti-Baby Pille eine „Modeverordnung“ geworden. Viel zu viele junge Mädchen denken, sie müssen unbedingt diese Wunderpille wie alle ihre Freundinnen haben, um cool zu sein, die lästige Monatsblutung angenehmer zu haben, die Akne zu lindern und freien Sex genießen zu können. Dass die Pille die weibliche Fruchtbarkeit abschaltet und dadurch gravierende Konsequenzen im Hormonsystem des Körpers mit sich bringt, darüber werden die meisten Frauen nicht aufgeklärt. Wegen spürbarer Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme oder Kopfschmerzen setzen viele Frauen die Pille ab, sehen oft leider keine bessere Alternative als einen „Hormonring“ oder die „Hormonspirale“.
Während der Schwangerschaft kann Übelkeit in den ersten Wochen bis Monaten auftreten, was auf eine hormonelle Störung hinweist. Wiederholte Fehlgeburten sind möglicherweise auf einen Mangel an Progesteron zurückzuführen. Nach der Geburt leiden manche Frauen an postnatale Depression, wiederum eine Folge der hormonellen Schwankungen.
Während der fruchtbaren Jahre sind Probleme wie starke Regelblutung, Ovarzysten (PCOS), Myome oder Endometriose oft Gründe für konventionelle operative Behandlungen. Später in den Wechseljahren werden viele Frauen wegen klimakterischer Beschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Schlafstörungen durch „HRT“ (Hormonersatztherapie) behandelt, die leider bekanntermaßen mit Risiken von Tumor- und Herzkreislauferkrankungen verbunden ist.
Fast allen diesen Frauenleiden liegt ein hormonelles Ungleichgewicht zu Grunde. Durch eine Bestimmung des Hormonspiegels (siehe unter „spezielle Diagnostik“) wird der Zustand der wichtigsten Komponenten des Hormonnetzwerks untersucht. Bioidentische Hormone können zur Substitution oder chinesische Medizin zur Regulierung eingesetzt werden. Akupunktur kann bei Schwangerschaftsübelkeit oder Kopfschmerzen gut helfen. Die Homöopathie trägt zur konstitutionellen Stabilisierung bei.